Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

TRK Project: Odyssey 9999 (Review)

Artist:

TRK Project

TRK Project: Odyssey 9999
Album:

Odyssey 9999

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Lynx Music/Just For Kicks
Spieldauer: 47:19
Erschienen: 29.09.2023
Website: [Link]

Polnische Prog-Grüße sind auch in Deutschland immer höchstwillkommen. Einer der besonders intensiven Musik-Grußkartenschreiber ist diesbezüglich der Labelchef von LYNX und begnadete Multiinstrumentalist Ryszard Kramarski, zugleich Kopf hinter dem sich größtenteils literarischen Themen zuwendenden TRK PROJECT, das er maßgeblich und federführend als Keyboarder und Gitarrist sowie Komponist und Texter gestaltet.
Vielen ist er Kramarski sicher auch von MILLENIUM und FRAMAURO bekannt, denen er ebenso aktiv zur Seite steht, und im Rahmen der Musik genauso wie als Chef des polnischen Prog-Labels Lynx Music, immer wieder sein ausgezeichnetes Gespür für richtig guten Progressive Rock unter Beweis stellt.

Sein aktuelles Konzept vereint die Antike – nicht etwa mit der Gegenwart, sondern – mit der Zukunft des Jahres 9999.
Musik sowie Konzept von „Odyssey 9999“ beruhen auf der Inspiration durch den frühsten antiken Dichter des Abendlandes HOMER (zweite Hälfte des 7. oder 8. Jahrhunderts vor Christi) und dessen 'Odyssey', in der es um die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka geht, nachdem dieser aus dem Trojanischen Krieg zurückkehrt. Ein Ereignis, das eng verbunden ist mit der sog. Odyssee, die für eine lange, gefährliche Irrfahrt steht.

Unter Kramarski epischem Musik- wie Text-Konzept geht genau diese Irrfahrt weiter in ferne Zukunft, in welcher Captain Odysseus den Planeten Troy erobert hat und sich auf eine ewig lange Reise zurück zu seinem Heimatplaneten Ithaka begibt, um dort seine geliebte Frau Penelope wiederzusehen und anderweitig zu beglücken.
Wir begleiten Odysseus über acht Songs lang auf dieser Reise, wobei auffällig ist, dass dieses TRK PROJECT diesmal auf gleich vier unterschiedliche Sänger setzt, von der zwei besonders auffällig bzw. bekannt sind – ganz speziell der singende Ehrengast Stuart Nicholson von GALAHAD, die ebenfalls gerade erst mit „The Long Goodbye“ ein aufregendes Album über Kontrollverlust und Demenz veröffentlichten.
Die zwei weiteren männlichen Stimmen sind von den Ex-MILLENIUM-Sängern Marek Smelkowski, Lukasz Galeziowski.

Und dann wäre da noch die verblüffend und manchmal fast ein wenig verkrampft wirkende ALBION- und HIPGNOSIS-Sängerin Ania Batko, da sie mitunter angestrengt versucht, ihre Stimmbänder mal Richtung KATE BUSH und dann wieder TORI AMOS zu schmieren. Klingt einerseits toll, andererseits aber auch etwas seltsam, gerade weil sie selbst dem Duktus und dem frühen BUSHschen 'Nuscheln' nacheifert, was stellenweise aufgesetzt wirkt, denn so kann wirklich nur eine singen – und zwar KATE BUSH in längst vergangenen Zeiten (zu „The Kick Inside“- und „Lionheart“- sowie „Never For Ever“-Zeiten) höchstselbst. Da Batko aber Penelope verkörpert, passt das dann doch bestens. Alles reine Ansichtssache.

Verfeinert wird das Album neben den Sängern und der Sängerin durch die vielen typischen (Neo-)Prog-Beigaben, wie wir sie ähnlich von MILLENIUM und GALAHAD kennen. Dazu ein paar GILMOURsche Gitarrenmomente, eingebettet in Melodic Prog und Art Rock sowie eine ansprechende Produktion, welche der in die Zukunft übertragene Homer-Geschichte eine passende, spannungsgeladene Klang-Aura zwischen Retro-Last und Elektro-Moderne verleiht. Das gereicht zu einem guten, traditionellen Prog-Album, ist allerdings noch weit entfernt von einem großen Wurf in Richtung progressiver Zukunft.

FAZIT: Inspiriert von einer der ältesten Geschichten der Welt – Homers 'Odyssee' – holte der polnische Multiinstrumentalist und Label-Besitzer (Lynx) Ryszard Kramarski, diesmal mit seinem TRK PROJECT zum nächsten neo-progressiven Rundumschlag aus, bei dem sich gleich drei Sänger und eine Sängerin aktiv einbringen. Mit dabei auch GALAHAD-Vokalist Stuart Nicholson, was schon darum eine gelungene Kollaboration ist, da auch „Odyssey“ so einige Parallelen zu Nicholsons Stamm-Band aufweist. Ansonsten hinterlassen auch die beteiligten Musiker typische Duftmarken ihrer Stamm-Bands im Rahmen des TRK PROJECTs, als da wären beispielsweise MILLENIUM, ALBION, HIPGNOSIS, FRAMAURO, LOONYPARK oder ANOTHER PINK FLOYD, wobei der letzte Bandname eigentlich schon alles sagt...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2363x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Twelve Spaceships
  • Penelope
  • Cyclops Cave
  • The Curse Of Circe
  • The Killing Songs Of Sirens
  • Calypso Nymph
  • Ithaca
  • Odysseus

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!